Riester-Rente – Banksparplan als Anlageform der Riester-Rente

Riester-Rente – Banksparplan als Anlageform der Riester-Rente

Mit den Regelungen zur Riester-Rente setzt der Gesetzgeber seit 2002 ein deutliches Zeichen. Beschäftigte sollen sich verstärkt aktiv um die Versorgung im Alter kümmern und durch Eigenleistungen während der Beschäftigungsjahre die spätere Rente aufbessern.

Angesichts der Gesamtlage in Bezug auf die gesetzlichen Rentenversicherungen gibt es genügend gute Gründe, dieser staatlichen Empfehlung zu folgen. Jahrgänge mit sinkenden Geburtenraten und eine hohe Arbeitslosigkeit sorgen kurz- und mittelfristig für ein Missverhältnis zwischen eingenommenen Beiträgen und auszuzahlenden Renten.

Bereits seit den 60er Jahren werden die gesetzlichen Renten, teils mehr, teils weniger, mit Steuermitteln subventioniert. Seit 2005 wurde im Rahmen des Nachhaltigkeitsverfahrens fixiert, dass Rentner die Gesamtsituation mitzutragen haben. Seitdem werden aktuelle Löhne und Gehälter in die Berechnung der Rentenwerte einbezogen.

Entscheidet sich ein Beschäftigter für den Abschluss eines Riester-Vertrages, so gilt es zunächst, die passende Anlageform hierfür zu finden. Der Banksparplan gilt in diesem Zusammenhang als ein sicheres und verlässliches Modell. Diesem Umstand wird hierbei jedoch dadurch Rechnung getragen, dass die möglichen Renditen sich eher im durchschnittlichen Bereich bewegen.

Diese können allerdings, gerade bei Personen, die zu einem eher späten Zeitpunkt mit dem Riester-Engagement beginnen, durchaus vergleichbar oder sogar günstiger sein, als die Verzinsung innerhalb klassischer Rentenversicherungen. Steht hingegen ein langer Zeitraum als Ansparphase zur Verfügung, dann sind Anlagemodelle auf Fondsbasis in den meisten Fällen günstiger, in dem Sinne, dass sie höhere Renditen erwirtschaften.

Nicht außer Acht gelassen werden darf hingegen die verstärkte Sicherheit der Banksparpläne. Renditen zwischen 4 und 5 Prozent sind hierbei, je nach Angebot, durchaus erzielbar, wobei auch diese Anlageform keine Garantien über den tatsächlichen Zinsverlauf abgeben kann. Dieser ist von den Tendenzen und Schwankungen am Zinsmarkt abhängig.

Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass der Banksparplan zur Riester-Rente meist nicht von hohen Nebenkosten belastet wird, wie es im Falle von Modellen der Rentenversicherung üblich ist. Werden dagegen Fondssparpläne unmittelbar über Banken oder andere Institute erworben, so werden auch hier hohe Ausgabeaufschläge fällig. Die kann allerdings vernachlässigt werden, wenn die Anschaffung über freie Fondsvermittler erfolgt, die in vielen Fällen bis zu 100 Prozent Rabatt auf diese Nebenkosten gewähren.

Insgesamt gilt, dass alle verfügbaren Angebote sorgfältig miteinander verglichen werden müssen. Auch Banksparpläne können sich in ihren Konditionen teilweise erheblich voneinander unterscheiden. Dabei spielt das Alter des Beitragszahlers und damit die künftige Dauer der Ansparphase eine gehobene Rolle. Während jüngere Beschäftigte eher Verträge bevorzugen sollten, deren Performance gegen Ende der Ansparphase in Form von Bonusleistungen ansteigt, sollten Personen über 50 eher Banksparplänen den Vorrang geben, deren Verzinsung sich an öffentlichen Anleihen orientiert oder sogar mit diesen gekoppelt ist.

Der Umstand, dass die privaten Großbanken bislang nicht auf die Riester-Situation reagiert haben und zumeist noch keine geeigneten Sparpläne anbieten, kann die Auswahl geeigneter Produkte erschweren. Darüber hinaus gilt es, Informationen über die konkrete Verrentung am Ende der Ansparphase zu gewinnen, da diese oftmals nicht transparent dargestellt werden, obwohl die genaue Form dieser Mechanik einen großen Einfluss auf die konkrete Rentenhöhe hat.

Für Beschäftigte, die zwar in den Genuss der staatlichen Zulagen kommen möchten, hingegen aber nicht bereit sind, die erzielbaren Renditen von Aktien- und anderen Anlagemärkten abhängig zu machen, stellt der Riester-Banksparplan eine grundsätzlich sichere Form der Anlage dar, wenn, neben dem Alter des Interessenten, die begleitenden Rahmenumstände, Optionen und vor allem die Art der Verrentung bei Ablauf mit in die Entscheidung einbezogen werden.